Von Hörden nach Osterode

Der Karstwanderweg führt durch die einzigartige Naturlandschaft des Südharzes. Die Wegetappe verbindet Hörden mit Osterode.

Entlang seiner mehr als 200 Kilometer langen Strecke durch die einmalige Gipskarstlandschaft Südharz quert der Karstwanderweg Naturschutzgebiete und berührt etliche geschützte Kultur- und Naturdenkmale. Gekennzeichnet ist er durch einen roten Querbalken mit weißem „K“ auf weißem Grund.

Start der Teilstrecke ist die Haltestelle Hörden Kirche. Entlang der Schulstraße führt der ausgeschilderte Karstwanderweg vorbei am Edelhof, dem ehemaligen Rittergut derer von Berkefeld bis zum „Hainbuchenbestand am Südberg“. Die Bäume, die hier stehen, wurden in der Vergangenheit wiederholt bis auf den Stamm beschnitten („geschneitelt“), so dass sogenannte „Kopfbäume“ entstanden, bei denen die Äste direkt am Kopf der Bäume austreiben. Das dichte Astwerk bildet Unterschlupf für zahlreiche Tier- und Vogelarten.

Von hier an führt die Strecke, die jetzt einen kleinen naturkundlichen Lehrpfad mit zehn Tafeln einschließt (gekennzeichnet vom Symbol Braune Eule), über Wiesen ins „Naturschutzgebiet Hainholz“. Durch weitläufigen Waldflächen, die zur Heimat für viele seltene Tier- und Pflanzenarten geworden sind, passiert der Wanderweg eine Vielzahl von typischen, gut ausgebildeten Karsterscheinungen, darunter diverse Bachschwinden und Karstquellen, unzählige junge und alte Erdfälle in allen Größen - zum Teil mit periodischen Seen - sowie Karstkegel, Dolinen und Halbtrockenrasen.

Hinter dem Parkplatz Hainholz führt der Weg nach links und auf die Fahrstraße zum isoliert aufragenden, kleinen Gipsmassiv „Beierstein“. Beim nördlichen Umschreiten wird an einer Stelle besonders gut ein System von Gräben und Wällen sichtbar, die Überreste der alten „Osteroder Landwehr“.
Anschließend überquert der Weg die Kreisstraße L523 und führt weiter auf den ehemaligen Standortübungsplatz, südwestlich von Osterode. Heute ist der frühere Truppenübungsplatz ein Naturparadies, in dem sich naturnahe Laubmischwälder und Erlenbruchwälder mit offenen Weiden und wertvollem Kalkmagerrasen abwechseln. Weiter hinauf geht es auf den Rosenberg (Feldherrenhügel). Von hier aus bietet sich ein guter Blick über die Schichtstufenlandschaft. Die jeweilige Morphologie, ob Tal oder Berg, ist abhängig vom anstehenden Gestein.

Hier verlässt die Route den Karstwanderweg und führt vom Rosenberg in nördlicher Richtung abwärts über den ehemaligen Standortübungsplatz zur Haltestelle Osterode Mitte.

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Henry Schulze